Ganz getreu dem Motto „Weltmeister von morgen“ nutzten knapp 25 Schülerinnen und Schüler ihre freien Tage, um in Frankfurt an der Oder ihr alljährliches Trainingslager zu absolvieren. Und das hatte es mit zwei Einheiten am Tag in sich.
Die Vormittage verbrachten wir mit Trainingsrunden auf der Straße, nach dem Mittagessen stand bereits wieder Radtraining an. Diesmal jedoch auf der olympischen Radrennbahn! Den Tagesablauf könnten wir also schlicht beschreiben mit den Worten: „Eat. Sleep. Ride. Repeat.” Aber der Reihe nach.
Um keinen Tag zu verschenken, reisten die Sportler der Tuspo Weende, Blau-Gelb Langenhagen und unsere Jugend bereits Freitagabend an. Mit einem VW Multivan des Autohaus Kahle und dem Fuhrpark der anderen Vereine ausgestattet, gestaltete sich die Fahrt mit den vielen Rädern im Gepäck absolut unkompliziert. Ausgeschlafen und mit gut gefüllten Glykogenspeichern konnte der erste schulfreie Tag an der polnisch-deutschen Grenze auf dem Rennrad beginnen. Die große Gruppenstärke und fünf Trainer ermöglichten eine optimale Einteilung der Gruppen nach Leistungsstand. Einsteiger und junge Fahrer/-innen ab 11 Jahren waren täglich etwa zwei Stunden unterwegs, während die Großen um die AK U17 und U19 drei Stunden und mehr auf dem Sattel verbrachten.
Die ersten zwei vollen Tage spielte das Wetter den Sportlern geradezu in die Hände und verdrängte jede Ausrede, sich vor dem ausgedehnten Training zu drücken. Belgisch angehaucht durch teils starken Wind, dabei jedoch trocken und sonnig, etablierte sich die passende Einteilung der Trainingsgruppen. Die Frankfurter Spezialität allerdings ließ bis zu den Nachmittagen auf sich warten. Neben bereits mehrjährig bahnerfahrenen Sportlern aus Langenhagen, Göttingen, deren Trainer Timo Holloway und unserem Vize-Landesmeister U13 Jonah, konnten wir uns über Gesellschaft des amtierenden Landesmeisters Bahn, Yannick Sinske freuen. Von unserer HRC-Jugend bot das Trainingslager mit Jonas, Mattheo und Matthes gleich für drei Fahrer die allererste Bahnerfahrung. Nach einer kurzen Eingewöhnung am ersten Tag drehten sie bereits souverän ihre Runden. Neben dem allgemeinen Gruppenfahren stand für die Jüngeren insbesondere die Gruppenverfolgung auf dem Plan, die Junioren waren mit ihrem strukturierten Trainingsprogramm beschäftigt.
Tag drei und vier brachten den ein oder anderen Regenschauer mit sich, sodass die Jüngeren vormittags zu eher kurzen Touren mit Spezialaufgaben wie dem Einbeinpedalieren aufbrachen. Die ältere Gruppe verschlug es nach „Klein Paris-Roubaix” auf den Zeisigberg. Ein steiles, grobes Kopfsteinpflastersegment bei nassem Untergrund mit bis zu 20% Steigung verlangte uns hier eine eher selten beanspruchte Form der Radbeherrschung ab. Montagnachmittag staunten die Schüler/-innen nicht schlecht: eben noch selbst mit dem Bahnrad gefahren, konnten sie auf einmal über das Training des vierfachen Weltmeisters Maximilian Levy fachsimpeln. Im Laufe des Abends ergab sich dann sogar die Möglichkeit, zumindest oberhalb der blauen Linie und mit äußerster Rücksicht zeitgleich mit ihm Runden auf der Bahn zu drehen. Ein Erlebnis, das mit Sicherheit nicht so schnell in Vergessenheit gerät.
Wie in den Vorjahren war dieses Winter-Trainingslager für die Radsportjugend eine geniale Möglichkeit, mit niedersächsischen Mitstreiter/-innen einige Tage lang den Straßen- und Bahnradsport zu leben. Ein großer Dank gilt Marcin Latussek für die Organisation rundherum, den beteiligten Trainern und insbesondere allen in der Sportförderung aktiven Sponsoren. Nur mit Ihrer Unterstützung kann der Profisport weiterhin durch talentierten Nachwuchs fortbestehen. Nur mit Ihrer Unterstützung werden unsere Weltmeister von morgen erfolgreich in diesem Sport!